Krankengeschichte - Wenn Denken krank macht

Kommunikationsdesign
7 Semester
Tell a story!
Aufgabenstellung: 
"Tell a story!" ist ein Projekt über Geschichten, Fakten und Daten. Es geht vor allem um die Herangehensweise, wie Geschichten erzählt werden, sowie um die Gestaltungselemente, die einer Geschichte erst die nötige Spannung und Ausdrucksstärke verleihen.

Hypochondrie ist eine Krankheit, die häufig fälschlicherweise als abwertenden Begriff verwendet wird für Personen, die sich durch Vortäuschen einer Krankheit vor der Arbeit drücken wollen. Doch starke Hypochondrie ist weitaus ernstzunehmender, als die meisten denken. Zwar ist sie eine eingebildete, psychische Krankheit, jedoch nicht selten verbunden mit real spürbaren Symptomen, die der Betroffene beschreibt und aufgrund dessen glaubt an einer schlimmen Krankheit zu leiden. Ein Hypochonder kann an jeder Krankheit leiden, die er sich ausdenken kann, jedoch sind es häufig die Schlimmsten, wie zum Beispiel Krebs oder Herzinfarkt, die sie jeden Tag beschäftigen. Nach zahlreichen Arztbesuchen wird jedoch klar, dass es für ihre Leiden keine organischen Befunde gibt. Somit müssen sie lernen mit ihrer Einbildung zu leben oder sie am besten zu lindern. 

Doch was genau geht in hypochondrischen Köpfen vor sich? Wo haben sie im Alltag ihre Probleme? Wer kann sie bekommen und wer nicht? Gibt es eine Möglichkeit die Krankheit zu heilen und welche Ursachen hat die Hypochondrie? All diese Fragen stellen sich vorallem Unbetroffene, aber auch Familienangehörige und Freunde von Hypochondern. 

Das Buch „Krankengeschichte“ beantwortet all diese Fragen in fünf Kapiteln. Es zeigt durch reale Erzählungen von Hypochondern, wie es ist in ständiger Angst zu leben. Einige von ihnen, vor allem Comedians, wie Harald Schmidt oder Josef Hader genießen ihren Status als „bekennende Hypochonder“, da sie dadurch Aufmerksamkeit und Mitgefühl von ihrem Publikum erlangen, andere können damit keinen normalen Alltag mehr führen. 

Vor allem viele männliche Geistesarbeiter, Staatsmänner und Prominente, wie Andy Warhol, Woody Allen, Winston Churchill, Thomas Mann oder Franz Kafka sollen davon betroffen gewesen sein oder sind es immer noch. Einige schrieben ihre Leiden in Tagebüchern nieder oder drückten ihre Probleme in den Hauptrollen ihrer Bücher und Filme aus. 

„Krankengeschichte“ ist nicht nur ein Buch über Geschichten. Es informiert auch durch Fakten, wie über die prozentuale Höhe der ernsthaft Erkrankten und wie der moderne Hypochonder, der Cyberchonder, zur Vorhersage von Grippewellen beiträgt. 

Das Buch soll dabei nicht als Ratgeber für Hypochonder fungieren oder ihnen zur Genesung verhelfen, sondern soll viel mehr einen Einblick in die Thematik verschaffen.